Die Google Suchergebnisse lassen immer mehr zu wünschen übrig – das ist meine Alternative

Google hat für Jan sein Mojo verloren. Deswegen nutzt er oftmals KI-Lösungen. Trotz eines gewissen Risikos.

Google ist nicht mehr so gut wie früher. Ich nutze mittlerweile eine andere Webseite für Recherche. (Bild: Adobe Stock - GoodPics) Google ist nicht mehr so gut wie früher. Ich nutze mittlerweile eine andere Webseite für Recherche. (Bild: Adobe Stock - GoodPics)

Google ist wahrscheinlich eine der besten Suchmaschinen, die es jemals gab. Es gab schon immer Konkurrenz, die sich bisher nie wirklich durchsetzen konnten - Yahoo, Bing oder DuckDuckGo, um nur ein paar wenige zu nennen.

Trotzdem: Google ist meiner Meinung nach nicht, was es mal war. Das hat meiner Meinung nach zwei einfache Gründe: Google wird immer schlechter - und KI ist auf dem Vormarsch.

Deswegen nutze ich Google mittlerweile nur noch ergänzend. Stattdessen kommen bei mir KI-Tools wie Perplexity.ai und der Copilot zum Einsatz. Und bevor ihr mich jetzt in Grund und Boden verdammt, gebt mir bitte ein paar Absätze Zeit, denn ich bin mir der Probleme einer KI-Suchmaschine durchaus bewusst.

Google hat ein Qualitätsproblem

Seit einigen Jahren schwirren im Netz Beschwerden über Google umher, beispielsweise auf Reddit-Beiträgen, die sich rein diesem Thema widmen. Die Suchergebnisse seien demnach nicht mehr das, was sie mal waren und nur noch geeignet, um einfache Suchbegriffe zu verwenden. Kommentare, wie der von Neurotiman17 finden sich zuhauf:

»[Google] übergeht Ergebnisse, zeigt völlig unzusammenhängende Ergebnisse und versteckt das Gesuchte viele Seiten tief. Es tut so ziemlich alles, außer die gesuchten Ergebnisse zu liefern.«

Ist Google wirklich schlechter geworden? Anfangs habe ich diese Ansicht nicht geteilt, doch in den letzten Monaten sind auch mir immer wieder Ungereimtheiten aufgefallen. Zum Beispiel, als ich einen Artikel von mir suchen wollte, den es trotz der relativ genauen Headline und dem Stichwort »GameStar« im Suchbefehl nicht ausgegeben hat. 

Doch ihr müsst euch nicht auf meine oder die Erfahrungen von ein paar Dutzend Reddit-Nutzern verlassen. 

Ein deutsches Forscherteam hat dazu eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass Googles Suchergebnisse tatsächlich unter Spam-Content mit Affiliate-Links leiden. Die Lage wird sich laut den Forschern sogar noch weiter verschlechtern. Der Grund: Generative KI, also Künstliche Intelligenz, die diverse Arten von Inhalten erzeugt. 

Ironischerweise ist das auch eine Lösung für das Problem.

Meine Google-Alternativen

Ich will ehrlich mit euch sein: Eine perfekte Lösung für das oben genannte Problem scheint es momentan noch nicht zu geben. Ich habe jedoch einen einfachen Weg gefunden, schneller an die gewünschten Ergebnisse zu kommen. KI-Suchmaschinen wie Perplexity.ai und der Microsoft Copilot.

Die beiden funktionieren recht ähnlich: Es handelt sich um Sprachmodelle, mit denen ihr euch (ähnlich wie bei ChatGPT) unterhalten könnt. Ihr könnt also Rückfragen stellen, wenn etwas unklar ist. Gut und schön, aber ChatGPT würde ich als Redakteur nie eine Recherche anvertrauen - das Risiko von Fehlinformationen ist einfach zu groß.

Der große Unterschied: Was die beiden anders als ChatGPT zu ernstzunehmenden Recherche-Tools macht, sind die Quellenangaben. Denn Perplexity.ai und Copilot nehmen euch die Google-Suche ab und geben euch Links zu den gesuchten Themen. So könnt ihr die Fakten, die euch die KIs ausgeben, schnell und einfach überprüfen - ohne euch auf das Wort der KI verlassen zu müssen.

Denn nach wie vor gilt: KIs präsentieren ihre Ergebnisse gerne mit großem Selbstvertrauen als wahr, obwohl sie mal mehr, mal weniger weit davon entfernt sind. Es ist also Vorsicht geboten, wenn ihr KIs zum Recherchieren verwendet.

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Mein persönlicher Favorit ist Perplexity.ai. Die KI ist speziell auf Recherche ausgelegt und ist in der Hinsicht einzigartig, dass sie auch auf komplexe Suchanfragen gute Antworten liefert.

Außerdem macht sie etwas, woran es ChatGPT, Gemini und Co. mangelt: Sie gibt zu, wenn sie mal nicht weiter weiß. Wenn das passiert, versucht die KI allerdings nützliche Informationen zu geben, die eventuell helfen könnten. 

Ein kurzes Beispiel: Ich habe vor ein paar Wochen den Preis eines Fallout-Controllers recherchiert, der im Jahr 2015 für kurze Zeit erhältlich war. Perplexity.ai konnte mir dabei nicht helfen, doch die Antwort war trotzdem gut:

»Die Suchergebnisse enthalten keine spezifischen Informationen über den Preis der Fallout-Xbox-Controller, als sie 2015 auf den Markt kamen. Es werden lediglich Ankündigungen und Beschreibungen der Controller erwähnt, aber keine Preisangaben gemacht. Ohne genaue Preisangaben in den Quellen lässt sich der damalige Verkaufspreis der Fallout-Xbox-Controller leider nicht exakt beantworten.«

Somit habe ich zwar nicht die Information, die ich wollte, doch es wird begründet, warum meine Suche nicht von Erfolg gekrönt war. 

Übrigens: Copilot funktioniert recht ähnlich, ist allerdings nicht speziell auf Recherche ausgelegt und gibt öfter mal ähnlich mangelhafte Ergebnisse aus, wie Google. Die KI von Microsoft kann meiner Erfahrung nach aber durchaus Antworten auf Fragen finden, bei denen Perplexity.ai das Handtuch wirft.

Ist Google damit nutzlos geworden?

Nein, sicher nicht. Denn natürlich habe ich Google nicht komplett aus meinem Alltag verbannt. Wenn ich nur kurz eine Kleinigkeit suche, zum Beispiel einen Wikipedia-Artikel oder ich andere einfache Suchanfragen habe, ist Google nach wie vor praktisch und das wird sich so schnell nicht ändern.

Dennoch hat Google für mich nicht mehr den Stand, den es noch vor wenigen Jahren hatte. Komplexere Suchanfragen werde ich also vorerst Perplexitay.ai geben und Google hinterher nutzen, um mein Wissen zu ergänzen oder Inhalte zu prüfen.

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