Planet der Affen war schon immer Popcorn-Kino: Science Fiction, Action und immersive Effekte. Aber Planet der Affen war auch schon immer mehr als das - ein Kommentar auf aktuelle Fragen, die uns als Gesellschaft umtreiben.
Kleines Beispiel gefällig? Schon der 1968 veröffentlichte Original-Film war eine Allegorie sowohl für den Kalten Krieg als auch für die Diskrimierung von Schwarzen in den USA.
Der neueste Ableger des Franchises, Planet der Affen: New Kingdom, tritt in genau diese Fußstapfen. Auch er ist Popcorn-Kino und gleichzeitig mehr als das, wie Darsteller Kevin Durant in einem Interview mit meinem Kollegen Valentin erzählt:
Wir setzen auf jeden Fall den Trend fort, dass die Filme seit 1968 eine Art Kommentar auf unsere Gesellschaft und uns als Menschen beinhalten. [...] Der Grund, warum Leute die Filme lieben, ist, dass sie große, unterhaltsame Sci-Fi-Blockbuster sind, die man im Kino anschauen möchte. Aber sie sind auch intelligent und haben mit ihrer Geschichte etwas zu sagen.
Planet der Affen und Künstliche Intelligenz
Ein Thema greift Durand dabei besonders auf. Denn besonders seit dem Reboot Planet der Affen: Prevolution von 2011 findet sich in den Filmen eine Parallele zwischen Affen und Künstlicher Intelligenz:
Ich glaube, es gibt da eine wirklich coole Korrelation. Da gibt es die Menschen, die in einem Labor daran arbeiten, die Intelligenz von Affen zu steigern, um Alzheimer und ähnliches zu heilen - und dann wächst diese Intelligenz jenseits der von Menschen an. Es ist sehr ähnlich zu unserer Künstlichen Intelligenz und deren exponentiellem Wachstum, von dem wir nicht erwartet haben, dass es uns über den Kopf wächst. Ich sage damit nicht, dass KI uns übernimmt, aber die Angst gibt es.
Große Gefahr KI: Wo steht die Wissenschaft?
Spätestens, seit OpenAI ihr Sprachmodell GPT-3 im November 2022 der Öffentlichkeit freigab, gibt es kaum ein Thema, dass unter Tech-Propheten, Philosophen und CEOs so stark diskutiert wird, wie unsere Zukunft mit, unter oder gegen KI.
Dabei sind sich selbst Experten uneins, wie groß das Risiko sein soll, dass wir alle in absehbarer Zukunft von einer Künstlichen Intelligenz unterjocht werden. Je nachdem, wen man fragt, können die Worte Menschliche Auslöschung
und Es gibt keinen Grund, warum KI uns dominieren möchte
fallen.
Ähnlich extrem fallen die gegensätzlichen Meinungen in einer Studie des Forecasting Research Institutes aus. Darin wurden KI-Befürchter, vor allem Wissenschaftler, und KI-Skeptiker, vor allem sogenannte Supervorhersager, zusammengebracht.
Erstere waren Experten auf ihrem Feld und sahen das Risiko einer existenziellen KI-Gefahr bis 2100 bei rund 20 Prozent, letztere lagen in der Vergangenheit bei anderen Vorhersagen weit über dem Durchschnitt richtig und sahen das Risiko bei gerade einmal 0,12 Prozent, also etwas mehr als 1:1000.
Ein Bösewicht, der uns gar nicht so unähnlich ist
Wie groß auch immer das Risiko ist: Darsteller Kevin Durand zieht gegen Ende des Interviews eine Parallele zwischen uns Menschen und dem von ihm gespielten Film-Bösewicht Proximus. Der sei zwar Narzisst und in seinem Handeln fehlgeleitet, aber:
Er will nur sicherstellen, dass die Affen auf ihrem stetigen Weg der Evolution voranschreiten, ohne irgendwann in Käfigen zu landen. Dafür müssen sie sicherstellen, dass diese anderen Typen [Anm. d. Red.: die Menschen] zurückgehalten werden und weiterhin ihre Schuhe putzen, ihnen Bücher vorlesen und nicht zu viel Kontrolle bekommen.
Er beendet den Teil des Gespräches mit einer in seiner Rolle ausgesprochenen, scherzhaften Drohung gegenüber Valentin: Auch er sei keine Ausnahme und müsse als Mensch damit rechnen, den Affen zu dienen.
Planet der Affen: New Kingdom startete am 08. Mai 2024. Ihr könnt den Film hierzulande im Kino eures Vertrauens sehen.
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