Um Canvas of Kings bin ich eine ganze Weile herumgeschlichen. Das kaum bekannte Steam-»Spiel« wurde mir irgendwann mal in die empfohlenen Titel gespült, weil ich viel nach Pen&Paper gesucht habe. Was für ein Glück, denn so habe ich eins meiner aktuell liebsten Tools entdeckt, um wunderschöne Karten zu erstellen!
Wenn ihr auch Lust habt, für euren nächsten Spieleabend oder den halb fertigen Roman in eurer Schreibtischschublade richtig schöne Maps zu bauen, dann habe ich alle wichtigen Infos für euch. Und wer zwar die Optik total interessant findet, aber nicht auf Level-Editoren abfährt, darf sich auch freuen: Der Solo-Entwickler arbeitet gerade an einem richtigen Strategiespiel, das exakt so aussehen wird.
Was genau ist Canvas of Kings?
Bei Canvas of Kings handelt es sich um einen Level-Editor, mit dem man aus vorgefertigten Objekten mittelalterliche Maps bastelt. Von der Taverne mitten im dichten Wald über Städte bis hin zu ganzen Burganlagen ist sehr viel möglich - aber eben Mittelalter, also erwartet keine Sci-Fi-Assets.
Schaut euch zum Beispiel mal diesen schicken Hafen an (leider nicht von mir gebaut, sondern vom Entwickler):
Die einzelnen Objekte lassen sich via Mausklick platzieren und dann drehen, vergrößern oder verkleinern, doch wieder woanders hinschieben, löschen, duplizieren und so weiter. Nach spätestens einer halben Stunde rumprobieren habt ihr den Dreh sicher raus, es ist ein wirklich einfach zu bedienendes Programm – spitze für mich, andere auf Pen&Paper-Runde ausgelegte 3D-Editoren wie TaleSpire schrecken mich mit ihrer Komplexität teilweise etwas ab.
Außerdem stelle ich ganz nach Belieben ein, ob ich ein Raster haben will – praktisch zum Beispiel für Dungeons-&-Dragons-Maps! Auch die Belichtung und die Farbe meiner Karten ändere ich jederzeit völlig frei. Allerdings lassen sich die Objekte selbst nicht färben, die simple Linework-Optik bleibt. Finde ich aber auch sehr stilvoll so:
Bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, speichere ich die Map (standardmäßig als PNG) und kann sie mir ausdrucken oder später weiter bearbeiten. Theoretisch müsste sich das auch ohne Probleme in die gängigen Virtual-Tabletop-Programme hochladen lassen, wobei es erfahrungsgemäß leider manchmal zu Qualitätsverlusten kommt. Das liegt aber nicht an Canvas of Kings, sondern es passiert mir immer mal mit verschiedenen PNGs.
Eigentlich nur Nebenprodukt eines richtigen Spiels
Canvas of Kings ist quasi so nebenbei entstanden. Eigentlich arbeitet Solo-Entwickler Hannes Breuer nämlich an einem Strategiespiel namens Might of Merchants, für das er ein Map-Tool entwickelt hat – das er wiederum als eigenes Produkt auf Steam anbietet. Noch läuft Canvas of Kings im Early Access, es könnte aber im Laufe des Jahres fertig werden.
Was ist zu Might of Merchants bekannt? Es wird eine mittelalterliche Handels- und Wirtschaftssimulation, in der ihr auf Maps spielt, die eben derart gezeichnet aussehen. Ihr errichtet darin neue Gebäude, erweitert euer Handelsangebot und erlebt sogar wechselnde Jahreszeiten. Bei X (früher Twitter) bekommt ihr immer einen aktuellen Einblick in den Entwicklungsstand. Ein Release-Datum wurde bisher noch nicht angekündigt.
Wir haben für euch vor einigen Monaten mit dem Solo-Entwickler gesprochen und hier eine ausführliche Preview zu Might of Merchants parat:
Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, ob euch solche kleinen »Spiel«vorstellungen zu nützlichen Pen&Paper-Tools gefallen würden. Ihr habt es vielleicht schon bemerkt: Wir experimentieren zurzeit mit Themen rund um Tabletop und Brettspiele, nicht zuletzt, weil die Überschneidungen zwischen ihnen und Videospielen immer häufiger werden. Außerdem haben wir entdeckt, dass in der GameStar-Community so einige begeisterte Würfelfreunde unterwegs sind!
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